Shadowrun - Geheimnisse der Macht
Genre: Cyberpunk, Fantasy

Band 1: Lass ab von Drachen
Band 2: Wähl deine Feinde mit Bedacht
Band 3: Such deine eigene Wahrheit


Das Jahr 2050:
Die Verschmelzung von Technologie und menschlichem Fleisch begann um die Jahrhundertwende, dichtauf gefolgt von Interface zwischen menschlichem Gehirn und elektronischen Systemen. Und nachdem sich 5.000 Jahre lang nirgends ein Fließen magischer Ströme feststellen ließ – plötzlich funktionieren die Zauberkräfte wieder. Ein Schub in der Evolution und die sog. Goblinisierung setzte ein: Menschen verwandeln sich in Fabelwesen. Elfen, Trolle und Orks betreten die Bühne, und ein gewaltiges Geschöpf, das man längst ausgestorben glaubte, erwacht aus seinem 10.000-jährigen Schlaf: der Drache.

Shadowrun handelt von dem Konzernangestellten Samuel Verner, der aus seinem sicheren Umfeld beim Renraku-Konzern herausgerissen wird und von nun an ein Leben in den Schatten fristen muss. Als Shadowrunner Twist beginnt er ein neues Leben im Schatten des Gesetzes und muss ums nackte Überleben kämpfen. Doch bald warten größere Herausforderungen, denn er selbst und das, was von seiner Familie noch übrig ist sind in Gefahr. Zusammen mit seinen neuen Freunden beginnt er die gefährlichsten Shadowruns in seiner gesamten Karriere.
Bewertung:
Das interessante an Shadowrun ist, dass es Cybertech und Cyberpunk mit Fantasy verbindet. Robert N. Charrette bricht damit die „alte“ Aufteilung, dass Fabelwesen sich nur mit Magie und Menschen nur mit Technik beschäftigen. In Shadowrun ist es keine Seltenheit, dass Elfen, Trolle und Orks mit Maschinenpistolen rumlaufen oder sich in die Matrix einstöpseln. Die Matrix kann man am leichtesten erklären, in dem man sagt, dass die Personen in den Büchern sich in ihren PC einstöpseln. Sie betreten also ihren PC und bewegen sich da so, wie ein Avatar in einem Rollenspiel, nur auf Datenbahnen. Um sich in eine Datei einzuhacken müssen sie einfach das entsprechende System betreten und Daten klauen.
Da das Ganze in der Zukunft spielt, kann man sich also vorstellen, dass so etwas wirklich passieren könnte. Das ist das Gute an dieser Reihe, dass man sich das alles richtig gut vorstellen kann. Selbst die Charaktere sind so beschrieben, dass man sie sofort vor sich sieht und ihre Handlungsweisen versteht. Da Samuel Verner/Twist die rohe Gewalt verabscheut, ist er bei den meisten kämpfen eher Zuschauer, als das er wirklich die Waffe in die Hand nimmt und auf andere schießt. Deshalb sind die Kämpfe in Shadowrun nichts für die, die brutale Kämpfe gewöhnt sind.
Die Welt in der diese Reihe spielt, ist die unsere, nur mit Veränderungen, da sich zwischen deren Zeit und der unserer locker 40 Jahre befinden. Amerika und Kanada haben sich zu einem Land vereinigt und es gibt eine weltweite Währung, die Nuyen (Neue Yen) heißt. Auch das Elfen immer gut und Orks und Trolle immer schlecht sind, stimmt in Shadowrun nicht. Dort gibt es sowohl schlechte Elfen, wie auch gute Orks und Trolle. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind sehr fließend, da in den Schatten, also auf der Straße, jeder erst an sich selbst und dann erst an Andere denkt. Das ist ebenfalls gut an dem Buch, da es in unserer Welt ja oftmals auch so ist und man kann ja nicht sagen, der ist böse und der ist gut, da „böse“ und „gut“ ja bekanntlich Ansichtssache ist.
Ebenfalls ist die gesamte Technologie fortschrittlicher, sowie die Bauweise. Die Weltbevölkerung ist stark geschrumpft und nicht alle werden mehr akzeptiert. Zu den Ausgeschlossenen gehören Indianer und die Fabelwesen. Wenn man das liest bekommt man (oder zumindest ich) richtig Mitleid mit diesen Leuten, die ausgestoßen sind, nur weil sie nicht zur „Norm“ gehören. Ist es da nicht passend, dass „Norm“ die Bezeichnung der Ausgestoßenen für die Normalbürger ist?
Es gibt einen eigenen Slang in dem Buch, in den man sich erst reinarbeiten muss, was sehr anstrengend ist, doch es gibt hinten ein Glossar, wo man alle Begriffe nachschlagen kann.
Was allerdings nicht so toll ist, dass es so viele Konzerne, Leute und Orte gibt, dass man sich nicht alle merken kann und somit immer wieder auf Namen stößt, die man nicht mehr kennt oder zu ordnen kann.

Doch alles in allem ist Shadowrun, meiner Meinung nach, eine sehr gute Buchreihe, die beweist das nicht alle alten Dinge schlecht sind (das erste Buch ist zwanzig Jahre alt!). Ich kann sie jedem empfehlen, der auf Fantasy oder Cybertech steht. Die Reihe „Geheimnisse der Macht“ ist nur die erste Trilogie im Shadowrun-Universum, es gibt viele weitere Einzelbände, die jedoch nichts mit den oben erwähnten Büchern zu tun haben.
Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen. Ihr werdet die Bücher nicht mehr aus der Hand legen!