Shadowrun 2XS
Dirk Montgomery glaubt, er kennt sich aus im Sprawl. Das sollte er auch – als Privatdetektiv des Jahres 2052. Doch dann wird ihm ein Mord in die Schuhe geschoben, kurz darauf ein Anschlag auf ihn verübt. Und da weiß er plötzlich nicht mehr, was gespielt wird.
Dirk taucht ein in die Schatten, wirft sein Netz aus nach Informationen und fängt sich dabei einen Chip ein – 2XS, die neue elektrische Wunderdroge. Diese optimale Steigerung der herkömmlichen BTL-Chips spielt auf der Klaviatur der Hormone und Endorphine – mit hundertprozentiger Suchtgarantie samt raschen ableben. Anscheinend wirft der Megakonzern Yamatetsu den Chip auf die Straße – doch offensichtlich nur, um dieses Wunderding für andere Zwecke zu testen.
Theresa ist ein ausgeflippter Chiphead und außerdem Dirks Schwester. Nach einem 2XS-Horrortrip wird sie in ein Hospital eingeliefert und verschwindet dort spurlos. Und nun muss Dirk Montgomery etwas tut, das ihm überhaupt nicht in dem Kram passt: Er muss sich mit der Magie einlassen.

Bewertung

2XS gehört zu Shadowrun, knüpft aber nicht an „Geheimnisse der Macht“ an. Da „Shadowrun“ ein klassisches Rollenspiel ist, gibt es verschiedene Geschichten, die parallel laufen. In „Geheimnisse der Macht“ wurde die Welt vorgestellt und 2XS ist ein weiteres Abenteuer in dieser Welt. Es spielt ebenfalls in Seattle, Dirk kennt jedoch die Personen aus „Geheimnisse der Macht“ nicht. 2XS ist ein eigenständiges Buch, wie alle anderen der Shadowrun-Reihe.
Deswegen kann man auch eigentlich nicht von einer Reihe reden, da es vollkommen unterschiedliche Geschichten sind, die nur alle ungefähr zur selben Zeit in derselben Umgebung spielen. Da viele Menschen in den Schatten leben ist es einfach zu jedem eine Geschichte zu schreiben.
Mit gefällt an 2XS, dass es einfach zu verstehen ist und man nicht, wie bei „Geheimnisse der Macht“ ohne irgendwelche großen Erklärungen in eine Welt geschmissen wird in der es Ausdrücke gibt, die man nicht auf den ersten Blick versteht. Die Bücher sind im Grunde gleich aufgebaut, doch während man in der ersten Reihe mit Namen, Orten und Spezialausdrücken zugeworfen wird, erhält man in 2XS mehr Erklärungen und es ist einfacher sich alles zu merken.
Die Geschichte ist an manchen Stellen leider etwas kompliziert, sodass man eine kurze Pause zum Nachdenken einlegen muss. Ebenfalls wurden viele Konflikte eingebaut, die sich aber nicht alle am Ende auflösen, z.B. warum der Täter, der die Schwester der 2. Hauptperson ermordet hatte, sich zuvor in Dirk verwandelte.
Diese Konfliktstränge, die alle irgendwie zusammengehören und dann doch wieder nicht, sind, meiner Meinung nach, zu viele.

Alles in allem ist 2XS ein sehr gutes Buch, das man, trotz der Unübersichtlichkeit, gut lesen kann. Es hat alles, was zu einem guten Buch gehört: Spannung, Abenteuer, Liebe, Kämpfe und Freundschaft. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter, da es mal etwas anderes ist. Kein klassisches Fantasy, aber auch kein einfacher Cyberpunk, sondern eine Mischung aus beidem, mit einem Geschmack Zukunft. Doch wir wollen hoffen, dass unsere Zukunft nicht genauso wird, wie in Shadowrun beschrieben.